„Dem Durchschnittspferd geht es nicht schlechter als früher“, meint Verhaltensbiologin Marlitt Wendt. Die Haltungs- und gesundheitlichen Bedingungen hätten sich sehr verbessert, allerdings gäbe es zum Teil krasse Ansprüche, die an das Pferd im sportlichen, aber auch Freizeitbereich gestellt werden. Oftmals versucht man sich über das Pferd darstellen. Hier sollte man sich einmal die generelle Frage stellen: Was dürfen wir mit Nutztieren, speziell mit Pferden machen?
So sei ein Pferd eigentlich nicht dafür geboren, Gewicht auf den Rücken zu tragen. Man muss es dafür ausbilden und auch das richtige Pferd vom Körperbau, Alter, Psyche etc. aussuchen, dass den eigenen reiterlichen Ansprüchen auch gerecht werden kann.
Weder Menschen, noch Pferde ticken gleich. Schon gar nicht tickt das Pferd wie der Mensch. Hier sollte man mehr auf die Pferdebedürfnisse und vor allem auf die individuellen Erfordernisse seines Pferdes achten. Beispielsweise nicht sein Pferd zudecken oder auch nicht zudecken, nur weil es der ganze Stall so macht.
Pferde kann es je nach Charakter auch schon auf den Magen schlagen, wenn man laut wird. Apropos Pferdemagen: womit man ihn am besten füllt, sollte man auch individuell mit der Futterberaterin oder Tierärztin seines Vertrauens besprechen. Auch Heu-Analysen, die zum Beispiel veterinärmedizinische Universitäten für leistbares Geld durchführen, seien sehr sinnvoll.
Oft braucht es auch nicht viel finanziellen und baulichen Aufwand, um dem Pferd den Alltag angenehmer zu gestalten. Marlitts Tipp: Das Paddock-Trail-Konzept. Gemeint ist ein abgesteckter Rundlauf um eine Fläche herum, der Bewegung ermöglicht. Das kann ein abgesteckter Weg um ein Stall- oder Hallengebäude oder um eine Wiese sein. Eventuell ist die Stallbesitzerin ja auch offen für eine Doppelnutzung der Halle – nachts als Schlafplatz für die Herde. Auch wenn darunter natürlich der Hallenboden leiden kann, machbar sei alles.
Die „Rechte der Pferde“ heißt auch Marlitt Wendts neues Buch, erschienen im Kosmos-Verlag. In ihm findet ihr auch sehr viele rechtliche Vorschriften für die Haltung und Nutzung von Pferden.
Am Schluss zitiert Marlitt den inzwischen verstorbenen Pferdefachmann Hans-Heinrich Isenbart: „Vergessen Sie die Pferde nicht“… womit schon alles gesagt wäre. Fast alles:
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Foto im Bild: Marlitt Wendt /Bearbeitung AUF TRAB